Heimatschützenbund 

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Tecklenburger Land e.V.

IVZ vom 17.08.2025 von Heinrich Weßling

 

Altschafberger feiern: „Ein Verein, der bleibt“

Schützentradition seit 1875

 

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Gelebte Tradition seit 1875: Die Altschafberger Bürgerschützen feierten ihr 150. Jubiläum. | Foto: Heinrich Weßling

 

Der Altschafberger Bürgerschützenverein e.V. blickt im Jahr 2025 auf eine 150-jährige, bewegte und traditionsreiche Geschichte zurück. Das wurde am Wochenende gebührend gefeiert.

Gegründet wurde der Verein im Jahr 1875 unter dem Namen „Schafberger Schützenverein“. Die ersten Schützenfeste fanden damals traditionell am 1. Pfingsttag im Garten des Wirts Roloff statt. Um die Jahrhundertwende kam das Vereinsleben vermutlich aufgrund behördlicher Einschränkungen für Veranstaltungen an Sonn- und Feiertagen vorübergehend zum Erliegen, wie Oberst Wolfgang Laumeyer in seiner Begrüßungsrede berichtete.

Die Neugründung erfolgte im Jahr 1906 mit 126 Mitgliedern. In diesem Zuge wurde eine neue Schützenkette angeschafft und der Verein erhielt seinen heutigen Namen: „Altschafberger Bürgerschützenverein“. Während des Ersten Weltkriegs ruhte die Vereinsarbeit erneut, wurde jedoch 1920 wieder aufgenommen.

 

Ehrungen

Die Vereinsjubilare erhielten Ehrenzeichen und Glückwünsche vom Verein: (v.l.) Andreas Pötter (40 Jahre), Hans-Gerd Stüvel (40 Jahre), Ingrid Stüvel (25 Jahre), Michael Hoge (40 Jahre), Uwe Neff (25 Jahre) und Helmut Niestedt (50 Jahre). | Foto: Heinrich Weßling

 

Nach den Kriegsjahren fand 1948 wieder ein erstes Schützenfest statt. In den Jahren 1959/60 errichtete der Verein einen eigenen Schießstand, wodurch der Schießsport in der Region neuen Aufschwung erfuhr. Gleichzeitig erfolgte die offizielle Eintragung des Vereins ins Vereinsregister beim Amtsgericht Tecklenburg. Das Gelände rund um den Schießstand - knapp ein halber Hektar - ging in den Besitz des Vereins über und bietet bis heute Raum für Veranstaltungen und Begegnungen.

Mitgliederzahlen, Veranstaltungen und Gemeinschaftsgeist entwickelten sich kontinuierlich weiter. Ein besonderer Höhepunkt der Vereinsgeschichte war die Feier des 100-jährigen Bestehens 1975 unter dem Motto: „Geschlechter kommen, Geschlechter vergehen - Altschafbergs Bürgerschützenverein bleibt bestehen“

Auch in den Jahrzehnten danach wurde die Geschichte des Vereins mit vielen prägenden Momenten fortgeschrieben. 1993 markierte einen tiefen Einschnitt: Das benachbarte Gasthaus Verlage, über Jahrzehnte ein zentraler Treffpunkt, schloss überraschend seine Pforten. Der Verein reagierte rasch, erweiterte den Schießstand und verlegte seinen Mittelpunkt in das neu errichtete „Schützenhaus am Fuße des Schafbergs“, das seither das Zuhause der Altschafberger ist.
„Ein Verein, der bleibt“

Im Jahr darauf legte Reinhard Freye nach 21 Jahren engagierter Arbeit als erster Vorsitzender sein Amt nieder. Ihm folgte Hans-Gerd Stüvel, der den Verein in eine neue Phase führte. Zum 125-jährigen Bestehen im Jahr 2000 wurde erneut groß gefeiert, begleitet von einem modernisierten Erscheinungsbild. In den Folgejahren setzte sich das Vereinsleben mit zahlreichen Höhepunkten fort - so wurde 2008 Friedel Richter Heimatschützenkönig in Recke, was weit über die Ortsgrenzen hinaus Beachtung fand.

Seit 2017 steht Daniel Bollmann als erster Vorsitzender an der Spitze des Vereins. „Die 150-jährige Geschichte des Altschafberger Bürgerschützenvereins ist ein Zeugnis von gelebtem Miteinander, von Heimatverbundenheit und dem festen Willen, Brauchtum und Gemeinschaft auch kommenden Generationen weiterzugeben. Mit Stolz und Dankbarkeit blicken wir auf diese lange Zeit zurück - und feiern heute, was über viele Jahrzehnte gewachsen ist: ein Verein, der bleibt“, so Oberst Wolfgang Laumeyer.

Im Namen des Heimatschützenbundes überbrachte Friedrich Prigge die Glückwünsche, an einen der kleinsten, aber auch aktivsten Vereine im Kreis.

Annette Große-Heitmeyer war in doppelter Funktion vor Ort. Als Bürgermeisterin gratulierte sie und überbrachte die Glückwünsche in der Schützenjacke ihres Vereins SV Seeste.

Holger Lagemann, Vorsitzender der Kappelner Schützengemeinschaft, überbrachte die Glückwünsche aller Westerkappelner Vereine. 150 Jahre sei ein stolzes Jubiläum. Es stehe für eineinhalb Jahrhunderte Pflege von Brauchtum und Kultur. „Hier ist eine Heimat für Menschen mit Leidenschaft am Schießsport, aber auch für alle, die Gemeinschaft und Freundschaft suchen.“

In Vertretung der Schützendamen brachten Lisa Kempkensteffen-Bollmann, Melanie Keil und Claudia In der Wische ein selbst gefertigtes Fahnenbanner an. „Mit Freude im Herzen und Stolz im Blick schauen wir auf einen langen Weg zurück.“

Nicht fehlen durften beim Fest natürlich das Jubiläumskönigspaar Uwe und Elke Neff sowie das Ehrenpaar Sarah und Alexander Neff, die am vergangenen Wochenende ermittelt wurden.

Die umliegenden Vereine feierten gerne mit. So waren der SV Seeste, SV West- und Osterbeck, SV Düte, SV Metten, SV Obermetten, SV Gabelin, SV Velpe und SV Höveringhausen mit ihren Königspaaren vertreten.

Jubilare in diesem Jahr sind: Uwe Neff (25 Jahre), Ingrid Stüvel (25 Jahre), Mario Richter (40 Jahre), Andreas Pötter (40 Jahre), Hans-Gerd Stüvel (40 Jahre), Michael Hoge (40 Jahre), Helmut Nietiedt (50 Jahre). Den Königspokal gewann Ingrid Stüvel (50 Ringe), 2. Lisa Kempkensteffen-Bollmann (47 Punkte), 3. Daniel Bollmann (46 Punkte). Den Andreas-Bollmann-Pokal gewann Lisa Kempkensteffen-Bollmann (47,7 Ringe), 2. Sarah Neff (47,3 Ringe) und 3. Daniel Bollmann (46,8 Ringe).